Das ST berichtet über unsere Fusion!

Foto: © Christian Beier ST
Foto: © Christian Beier ST

Solingen.

Es erinnert ein wenig an die großen A-Junioren-Pfingstturniere des früheren Sportrings. Der Parkplatz an der Neuenkamper Straße ist gefüllt. Auf dem Feld vor dem Sportplatz herrscht im positiven Sinne Gewusel. Hier ein Grillstand, dort Kaffee und Kuchen, im Schatten der Bäume reichlich Sitzmöglichkeiten. Auf dem Kunstrasen selbst gehen junge Kicker auf die Torejagd.
Nein, es hat nichts mit dem legendären Turnier zu tun, als Mannschaften aus ganz Europa und sogar aus den USA sowie dem Senegal nach Höhscheid kamen.

 


Aber was sich dort abspielt, hat für Fußball-Solingen eine große Bedeutung. Es ist der erste gemeinsame Auftritt des 1. FC Sport-Ring Solingen.

 

„Wir hatten es intern gehalten, aber es war auch so richtig klasse“, schwärmt Thomas Pöschel, der im neuen Verein für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig sein wird. Mehrere Hunderte Gäste, über den Tag verteilt, haben der mittlerweile auch durch den Fußballverband abgesegneten Dreier-Fusion ein herzliches Willkommen zum Startschuss bereitet. Und das sind die drei Vereine, die sich nunmehr mit dem Motto „Wir l(i)eben Gemeinsamkeit“ unter einem Dach befinden. Viel Schwung ist dabei mit an Bord.

 

1. FC Solingen:

Der A-Kreisligist, der soeben die Liga halten konnte, bringt die höhere Spielklasse für Senioren mit.

„Uns hat die Jugend gefehlt“, nennt der bisherige Vorsitzende Peter Deutzmann einen Hauptgrund für den Zusammenschluss. Man sei nunmehr auf allen Ebenen breiter aufgestellt – das sei schon beim Umzug von der Herbert–Schade-Sportanlage deutlich und als sehr positiv wahrgenommen worden.

„Alles sieht sehr positiv aus, es ist definitiv der richtige Weg“, ergänzt Frank Litke aus dem vorherigen Vorstand der Blau-Gelben.

Deutzmann macht keinen Hehl daraus, dass man seinerzeit mit der Gründung des OFC und dann dessen Nachfolgeverein 1. FC höhere Ziele als den Abstiegskampf in der Kreisliga A verfolgt hatte.

„Da sind wir nach anfänglichen Erfolgen und Aufstiegen schon gescheitert“, hat Peter Deutzmann den Umzug vom Nebenplatz des einstigen Stadions am Hermann-Löns-Weg zum Schaberg als Knackpunkt ausgemacht:

„Das war unser Genickbruch.“ Der Nachwuchs brach weg, eine Frauenabteilung hatte nur vorübergehend Bestand.

 

Sport-Ring Solingen-Höhscheid 1880/2019:

Wie aus dem Vereinsnamen herzuleiten ist, wurde dieser Club als Nachfolger des alten Sportrings 2019 gegründet – weil sich einige nicht mit der Verschmelzung hin zum TSV Solingen-Aufderhöhe zufrieden geben wollten. Einer davon war Georg Schubert, der jetzt den nächsten Schritt geht.

„Unser Problem sind die Senioren. Das muss für den Nachwuchs schon reizvoll sein und sollte sich dann auch mindestens in der Kreisliga A abspielen“, sagt der in Solingen vielfach an gesellschaftlich relevanten Vorgängen beteiligte Schubert.

Die Jugendabteilung mit acht Mannschaften – bei den Senioren sollen es drei werden – deckt alle Altersklassen ab, die der E-Junioren sogar doppelt.

 

Osmanlispor Solingen: 

Mit vielen Erwartungen war der Verein 2018 gegründet worden. „Dann wurden wir immer kleiner, und die Arbeit blieb zusehends ausschließlich an mir hängen“, sagt Oguzhan Bayrak, dessen Wechsel zum neuen Verein folglich nur allzu gut verständlich ist. Nur noch ein Senioren-Team, am Brabant beheimatet, war zuletzt gemeldet – und wurde abgeschlagen Letzter in der Kreisliga B.

 

Der neue Verein: 

Aus dem Trio ist nunmehr der 1. FC Sport-Ring Solingen geworden, der gemeinsam auf ein großes Maß an Manpower bauen kann. Am 11. September findet die Mitgliederversammlung statt, Oguzhan Bayrak soll dann als 1. Vorsitzender gewählt werden. Rund 400 Mitglieder zählt der jüngste Verein im Fußballkreis, die Hälfte davon gehört der Jugend an. Mädchen- und Frauenfußball sei nach einer Phase der Festigung eine Option, große Bedeutung für das Vereinsleben soll aber auch das Geschehen abseits des Feldes mit sozialen Projekten erlangen.

„Wir wollen den Höhscheidern etwas Neues bieten“, sagt Georg Schubert. Er setzt unter anderem auf eine Belebung der Zusammenarbeit mit der auf dem Sportgelände ansässigen Kindertagesstätte Confetti und auf Arbeitsgemeinschaften mit der nicht weit entfernten Grundschule Wiener Straße.

 

Mit der Stadt zu klären sei noch die Nutzung der jetzigen, in Verwaltung des TSV befindlichen Gaststätte, die der 1. FC Sport-Ring als Vereinsheim übernehmen möchte. Und inwieweit die Aufderhöher neben ihrer in der Halle beheimateten Inklusionsteams Zeiten auf dem Kunstrasen abgeben.

Dass Osmanlispor eigentlich auf dem neuen, zweiten Platz an der Höher Heide heimisch werden sollte, könnte in diesem Zusammenhang eine Rolle spielen.

 

Trotz dieser noch ungeklärten Fragen sind Vorfreude und Elan an der Neuenkamper Straße riesig. So wurden in Windeseile in Zusammenarbeit mit dem Initiativkreis Solingen und der Stadt-Sparkasse neue Sitzbänke auch aus eigenen Mitteln beschafft. Sie dienen der Aufwertung der Sportanlage, an der ein fruchtbarer Mix entstehen soll.

„Wir haben alles. Jeder, der vernünftig ist oder es werden will und Disziplin groß schreibt, ist bei uns herzlich willkommen“, sagt Oguzhan Bayrak und hat nicht nur bei der Bank-Aktion eine große Lust für den 1. FC Sport-Ring Solingen 1880 verspürt.

 

Auf Hochtouren arbeitet der Verein daran, die digitalen Grundlagen zu schaffen. Derzeit ist man noch über die bisherige Homepage des 1. FC Solingen erreichbar: www.1fcsolingen.de 

 

v. l. n. r.:  K.-H. Flocke,  T. Pöschel,  O. Bayrak,  O. Saripinar,  P. Deutzmann,  F. Litke,  K. Kirschbaum.
v. l. n. r.:  K.-H. Flocke,  T. Pöschel,  O. Bayrak,  O. Saripinar,  P. Deutzmann,  F. Litke,  K. Kirschbaum.

Natürlich haben in den letzten fast 5 Monaten viel mehr Personen zum Gelingen der Fusion unserer Vereine beigetragen, das wird im ST-Artikel leider nicht so deutlich. 

Hier sind beim SR Solingen vor allem Okan Saripinar, Karl Kirschbaum, Karl-Heinz Flocke, Rita Flocke und Marc Grunert zu nennen. 

Auch Rolf Weichert, Ernst Lauterjung, das FC Urgestein Willi Hök und Gerd Fritsche (Ex-"Radio Cäsar") haben uns mit Rat und Tat unterstützt und stets begleitet.

 

 

Wir bedanken uns auch bei den Mitgliedern aller drei Vereine, die mit ihrer Zustimmung diesen Weg erst möglich gemacht haben - für uns alle ist dies ein großer Vertrauensvorschuss!

 

Der Weg in eine neue gemeinsame Zukunft ist geebnet, nun sollen Taten für den 1.FC Sport-Ring Solingen sprechen!