Dass der 1. FC Solingen am gestrigen Sonntag auf dem Schaberg aufgelaufen war um zu siegen, war von der 1. Spielminute an deutlich sichtbar. Die Mannen von Trainer Mirco Cesari gingen konzentriert und mit einem klaren Matchplan in das Duell. Das gestrige Konzept fußte sichtbar auf einem verstärkten Flügelspiel, um Räume zu schaffen. Dass diese Taktik gestern aufgehen sollte, zeigte sich bereits in der 4. Spielminute, als Frederico Niederelz nach Steilvorlage von Thierno Barry einen ersten Warnschuss auf das Gästetor von Genclerbirligi Opladen abgab und dieses nur knapp verfehlte.
Im weiteren Verlauf folgten zahlreiche gute bis sehr gute Torchancen für den EFF-ZEH, der kontinuierlich Druck auf die Abwehr der Gäste aus Leverkusen aufrecht erhalten konnte. Hiervon zeugten Torchancen für z.B. Thierno Barry, der in der 18. Spielminute nach strammen Abschluss leider nur das Gebälk des gegnerischen Tores traf, oder als 2 Spielminuten später eine gut über den linken Flügel herausgespielte Einschussmöglichkeit abermals nur sehr knapp vergeben wurde. Dieser Faden zog sich gleichmäßig durch die sehr kurzweilige 1. Halbzeit.
Der EFF-ZEH generierte Zug um Zug eine beachtliche Anzahl von guten Möglichkeiten, um in Führung zu gehen. Leider war jedoch auch gestern wieder die Chancenverwertung die Achillesverse des EFF-ZEH. Der geneigte Fan der Blaugelben konnte jedoch dessen zum Trotz bis dahin mit dem Gesamt-Auftritt seines Teams sehr zufrieden sein, schien es doch nur eine Frage der Zeit zu sein, bis das Führungstor für den EFF-ZEH fallen musste. Aufatmen konnten die gestern leider nur ca. 30 unter Spannung stehenden Fans des FC dann in der 41. Spielminute, als Dominick Lansnicker, der im weiteren Spielverlauf noch besonders auf sich aufmerksam machen sollte, aus dem halblinken Mittelfeld heraus mittels einer wunderschönen spielöffnenden Diagonal-Flanke, seinen Teamkollegen Thierno Barry bediente und dieser zum erlösenden 1:0 abschloss.
Der Gast aus Leverkusen beschränkte sich bis dahin zumeist auf ein "kick and rush"-Spiel mit hohen und weiten Torhüter-Abschlägen, die hin und wieder auch in z.B. M. Sezer den richtigen Adressaten fanden, aber durch die sehr gut funktionierende Abwehr des FC meistens entweder abgefangen oder verteidigt wurden. Gelang es dem Angriff von Genclerbirligi doch hin und wieder einmal, die Abwehrreihen des FC zu durchbrechen, so fand dieser im Schlussmann des FC seinen Meister, der erneut ein sicherer Rückhalt seines Teams war. Als der Halbzeitpfiff ertönte, konnte man aus Sicht des Gegners ob der großen Anzahl von vergebenen Torchancen des FC, den Zwischenstand von 1:0 nur als schmeichelhaft bewerten. Die 2. Halbzeit knüpfte nahtlos an die 1. Halbzeit an. Beide Trainer behielten ihre Spielkonzepte bei - Genclerbirligi mit konsequentem "kick and rush" und der FC dehnte das Spiel weiterhin mit seinem erfolgreichen Flügelspiel in der Breite aus. Hierdurch ergaben sich vermehrt Anspielstationen und Räume im Mittelfeld, die konsequent genutzt wurden.
Bis zur 70. Spielminute generierte der FC hierdurch weitere gute bis sehr gute Torchancen, leider aber ohne sich dafür mit einem weiteren Torerfolg zu belohnen. Frederico Niederelz beendete diese Flaute dann eindrucksvoll, als er einen Steilpass seines Teamkollegen Thierno Barry im gegnerischen 5m-Raum zum 2:0 verwerten konnte. Dieses Tor sollte sich beim Gast als Wirkungstreffer herausstellen, denn fortan beschränkte sich das sichtlich ratlose Gästeteam aufs Verteidigen und Konterspiel. Die Schleusen öffneten sich dann in der 80. Spielminute, als wie bereits oben angekündigt, die Minuten von Dominick Lansnicker anbrechen sollten, als dieser aus der Not eine Tugend machte und aufgrund fehlender Anspielstation im Angriff, aus halbrechter Mittelfeldposition kurzentschlossen "eine Rakete" auf das Tor von Genclerbirligi abfeuerte und der Ball sehenswert im linken oberen Eck der Tores zum spielentscheidenden 3:0 einschlug.
Fortan gab es nur noch wenig Gegenwehr von Seiten Genclerbirligis´. Der 1.FC spielte sein Konzept erfolgreich weiter runter und generierte noch einige ungenutzte Torchancen. Den Schlusspunkt dieses Spiels setzte in der 90.+1 Spielminute erneut Dominick Lansnicker, als er von Davide Lo Martire zuvor gut bedient, eine Dublette zu seinem vor 7 Minuten erzielten 3:0 auflegte und den Ball abermals aus ca. 20m Torentfernung von nahezu der gleichen Position wie soeben ins obere linke Eck des Gästetores zum frenetisch umjubelten Endstand von 4:0 traf. Nicht wenige Zuschauer glaubten hier ein Déjá Vu zu erleben.
Der EFF-ZEH war gestern über die gesamte Spieldauer, vor allem jedoch in der 2. Halbzeit das klar bessere Team. Erfreulicher Weise belohnte sich darüber hinaus das Team des gestern erneut sehr gut am Spielfeldrand coachenden Trainers Mirco Cesari, mit 4 Toren und einem von allen Mannschaftsteilen hochverdienten und souveränen Team-Erfolg. Dieser Erfolg ist das Resultat der harten und vor allem konstruktiven Arbeit des Trainer-Gespanns, das es geschafft hat, aus guten Einzelspielern in den letzten Wochen eine Einheit zu formen, die mittlerweile eingeschworen und geschlossen auftritt.
Dieser sowohl sichtbare wie auch spürbare Aufwärtstrend erzeugt eine Aufbruchstimmung im Gesamt-Umfeld des 1. FC Solingen und die Kurve wird zusehens steiler. Diese Leistungskurve gilt es nun zu halten und die Effektivität daran anzugleichen. Dann wird sich das erklärte Ziel des Vereins, der Klassenerhalt, in eine Formalie verwandeln. Den nächsten großen Schritt in diese Richtung kann der EFF-ZEH am Sonntag, den 02.04.2023 um 15:15 Uhr erneut auf heimischen Geläuf machen, wenn er mit dem Team von DV Solingen II den nächsten Gast auf dem Schaberg begrüßt.